-chen und -lein machen das Nomen klein: das Diminutiv
die Ente - das Entchen / das Entlein
Das Diminutiv (oder Diminuitiv) ist die Verkleinerungsform von Nomen
Wie bilde ich das Diminutiv?
Du kannst aus jedem deutschen Nomen eine Verkleinerungsform (= eine Form, die das Nomen kleiner macht) bilden.
Dazu hängst du die Silbe -chen oder -lein an das Substantiv an.
Beispiele:
der Tisch - das Tischchen - das Tischlein
das Pferd - das Pferdchen - das Pferdlein
die Tür - das Türchen - das Türlein
Wann brauche ich einen Umlaut?
Wenn der Stammvokal im Nomen a, o, oder u heißt, wird er zum Umlaut:
-
a → ä
-
o → ö
-
u → ü
Beispiele:
der Platz - das Plätzchen - das Plätzlein
das Tor - das Törchen - das Törlein
der Bruder – das Brüderchen – das Brüderlein
der Schuh - das Schühchen
Wenn der Stammlaut im Nomen -au- heißt, wird er zum -äu-:
Das Haus – das Häuschen – das Häuslein
Wenn der Stammvokal im Nomen e, i, ä, ö, und ü heißt, bleibt er gleich.
Wann wird der Vokal am Ende des Nomens weggelassen?
Der Vokal am Ende des Nomens wird bei der Verkleinerungsform weggelassen, wenn er unbetont ist.
Beispiel:
der Hase – das Häschen – das Häslein
die Dose – das Döschen, das Döslein
Wann kann ich kein Diminutiv bilden?
An Nomen, die schon eine Verkleinerungsform haben, kannst du nicht noch ein -chen oder -lein anhängen
Beispiel:
Das Mädchen
Das Eichhörnchen
Was mache ich bei Wörtern, die auf -ch und -che enden?
Bei diesen Wörtern verwendet man -lein, damit man sie gut aussprechen kann.
Beispiele:
der Bach – das Bächlein
das Buch – das Büchlein
die Kirche - das Kirchlein
das Dach – das Dächlein
Gibt es noch andere Formen als -chen oder -lein?
In einigen Regionen und Dialekten benutzt man stattdessen:
-le (Schwäbisch)
Beispiel:
der Tisch – das Tischle
das Haus – das Häusle
das Mädchen – das Mädle
-erl (Bayern, Österreich)
der Sack – das Sackerl
das Päckchen - das Packerl
die Lampe - das Lamperl
Artikel des Diminutivs
Die Verkleinerungsform von Nomen ist immer neutral.
Deshalb ist der Artikel immer 'das'.
Es ist also nicht wichtig, welches Geschlecht das Nomen in der 'normalen' Form hat.
der Hund → das Hündchen, das Hündlein
die Wurst → das Würstchen, das Würstlein
das Brot → das Brötchen, das Brötlein
Mehr zu den Artikeln und zum Grammatischen Geschlecht findest du hier >>>
Tipp:
Wenn ein Nomen auf -chen oder -lein endet, ist es immer neutral.
Der Artikel ist also: das
Wann benutze ich das Diminutiv?
Die Verkleinerungsform benutzen wir, um zu zeigen, dass etwas klein ist – das ist klar.
„Das Büchlein“ hat ein kleineres Format als die meisten Bücher.
Man benutzt es auch, wenn es sich um junge Personen oder Tiere handelt.
„Im Nest sitzen drei Vögelchen“
Oft wollen wir aber auch betonen, das etwas besonders niedlich oder süß ist:
„Oh – das ist ein süßes Häuschen!“
Dinge, die für Kinder sind, werden oft so genannt:
„Ich habe meiner Tochter ein Kleidchen gekauft.“
Auch für Kosenamen, also um jemanden liebevoll anzureden, benutzen wir das Diminutiv:
Mein Schatz - mein Schätzchen
Marie - Mariechen
Aber man kann diese Form auch negativ oder ironisch benutzen.
„Mein Freundchen, komm mal bitte her!!!“ – klingt für die Kinde gar nicht freundlich.
Auch für Grußformeln können damit informeller und netter klingen:
Hallöchen – Tschüsschen, Tagchen
Gibt es im Deutschen auch eine "Vergrößerungsform"?
Nein, eine Form, die Nomen größer macht, gibt es im Deutsch nicht.
Stattdessen benutzen wir Adjektive wie: (sehr) groß, riesig, massiv, enorm, …
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Zusammenfassung:
-
Das Diminutiv wird durch das Anhängen von -chen und -lein gebildet.
-
In einigen Dialekten benutzt man die Endsilben – le oder -erl
-
Ein unbetonter Vokal am Ende des Nomens fällt weg.
-
der Stammvokal wird zum entsprechenden Umlaut.
-
Gebrauch: v.a. für für kleine Dinge, junge Menschen/ Tiere, um etwas zu verniedlichen, als Kosewort (= liebevoll), als Untertreibung, als Wertung.
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