Halligalli, Kuddelmuddel & Co. – 12 lautmalerische Wörter, die du im Deutschen kennen solltest
- Charlotte

- 7. Aug.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Aug.
Holterdiepolter. Zickzack. Halligalli. Kuddelmuddel.
Ja, diese Wörter gibt es wirklich.
Okay – in einem wissenschaftlichen Aufsatz wirst du sie wahrscheinlich nicht finden. Aber im Alltag hört man sie immer wieder. Sie klingen lustig, sind oft umgangssprachlich – und machen dein Deutsch lebendiger.
Wir sagen, sie sind lautmalerisch. Das bedeutet: Wenn wir mit Lauten malen könnten, dann würden diese Wörter genau so oder ähnlich aussehen.
Ein typisches Beispiel für Lautmalerei ist „Plopp“. Wenn du eine Flasche Prosecco öffnest, dann macht es Plopp. Genau das drückt das Wort aus.
In diesem Artikel habe ich 12 ganz besondere Wörter für dich, die nicht nur lautmalerisch sind, sondern auch doppelte oder rhythmische Laute haben. Wörter, die sich schön anhören, witzig klingen – und die du im Alltag garantiert wiedererkennst.
Am besten sprichst du alle laut mit – das macht Spaß und hilft dir, sie zu merken.
Hier kannst du die passende Episode im Uplevel Your German - Podcast anhören:
1. Halligalli
„Halligalli“ beschreibt eine Situation, in der es laut, wild und lebhaft zugeht: eine große Party, Kinder, die durcheinanderreden, oder einfach ein Ort, an dem viel los ist.
Beispiele:
„Am Wochenende war bei den Nachbarn wieder Halligalli – laute Musik, Gelächter, Stimmen bis tief in die Nacht.“
„Im Kindergarten gab es eine Faschingsfeier. Da herrschte ordentlich Halligalli.“
➡️ Wenn du sagen willst, dass irgendwo richtig viel Trubel herrscht, passt „Halligalli“ perfekt. Vielleicht ist es dir zu laut, aber die Leute, die Halligalli machen, haben meist viel Spaß.

2. Rambazamba
„Rambazamba“ steht für Lärm, Aufregung oder Krawall. Es ist oft ähnlich wie Halligalli, aber Rambazamba kann auch negativer gemeint sein und muss nicht unbedingt fröhlich sein.
Beispiele:
„Beim Fußballspiel gab es ordentlich Rambazamba – Fangesänge, Trommeln, es war richtig was los!“
„Am Wochenende feiern wir Geburtstag, da ist wieder Rambazamba angesagt.“
Unser jetziger Bundeskanzler, Friedrich Merz, sagte am Abend der Bundestagswahl: „Jetzt darf auch mal Rambo Zambo sein.“
Wollte er „Rambazamba“ sagen? Nicht ganz. Es war ein Zitat aus einem Lied über ihn und den Wahlkampf. Die meisten Menschen hatten dieses Lied noch nie gehört – aber sie fanden es lustig, dass er „Rambo Zambo“ gesagt hat.
➡️ Hier siehst du: Solche Wörter sind Teil der Kultur. Wenn du sie kennst, verstehst du auch bestimmte Witze oder Anspielungen.
3. Holterdiepolter
Wenn du einen schweren Ball die Treppe runterrollen lässt, macht es rumpumpumpum – oder eben holter-die-polter.
Beispiele:
„Er kam holterdiepolter die Treppe herunter – wir haben uns alle erschrocken!“
„Wir mussten plötzlich los und haben holterdiepolter alles in den Koffer gepackt.“
➡️ Holterdiepolter ist chaotisch, hektisch – und oft laut.
4. das Kuddelmuddel
Etwas ist total durcheinander – ohne Struktur, ohne Ordnung – das nennt man auf Deutsch gerne „Kuddelmuddel“.
Das können Gegenstände sein. Stell dir vor, du hast viele Kabel in einer Schublade. Sie sind nicht ordentlich aufgeräumt, sondern völlig durcheinander, verwurschtelt – das ist ein Kuddelmuddel.
Oder die Kinder sollen aufräumen. Die Idee der Eltern ist: Die Autos kommen in eine Kiste, das Playmobil in eine andere, und dann gibt es noch eine Kiste für Kuscheltiere. Und was machen die Kinder? Sie werfen alles in eine Kiste. Das gibt ein großes Kuddelmuddel.
Ein Kuddelmuddel kann sich aber auch auf Gedanken, Pläne oder Abläufe beziehen – zum Beispiel darauf, was wann passiert und wie.
Beispiele:
„In meinem Kopf ist heute ein absolutes Kuddelmuddel – ich weiß nicht mehr, was ich zuerst machen soll.“
„Nach dem Unwetter haben alle Bahnen Verspätung oder fallen aus. Niemand weiß, wann und wo der Zug abfährt – ein riesiges Kuddelmuddel.“
➡️ Dieses Wort kannst du also für Chaos jeder Art benutzen.
5. das Wirrwarr
Ganz ähnlich wie Kuddelmuddel ist „das Wirrwarr“. Das bedeutet Unordnung oder Verwirrung – besonders, wenn viele Informationen, Gedanken oder Dinge gleichzeitig da sind und man keinen Überblick mehr hat.
Beispiele:
„In Peters Büro herrscht ein großes Wirrwarr – niemand weiß, wo was ist und wer was macht.“
Oder noch einmal das Beispiel mit den Kabeln: „In deiner Schublade ist ein Kuddelmuddel – oder ein Wirrwarr.“
➡️ Es geht um innere oder äußere Unordnung, und manchmal kannst du beide Wörter sogar austauschen.
6. das Tohuwabohu
Das Wort „Tohuwabohu“ kommt ursprünglich aus dem Hebräischen und bedeutet ebenfalls völliges Chaos oder Unordnung – ein Zustand, in dem einfach alles durcheinander ist.
Beispiele:
„Im Kinderzimmer herrscht Tohuwabohu – Bausteine, Bücher, Kleidung überall.“
„Nach dem Stromausfall war in der Stadt das totale Tohuwabohu.“
➡️ Noch ein schönes, bildhaftes Wort, das du für große Unordnung nutzen kannst.
7. der Schnickschnack
Also, ich gebe es zu: Ich liebe Schnickschnack.
„Schnickschnack“ ist überflüssiger Kleinkram – Dinge, die man eigentlich nicht braucht. Schnickschnack ist zum Beispiel unnötige Deko oder technische Extras, die nicht wirklich wichtig sind.
Beispiele:
Du kennst bestimmt diese Geschäfte, in denen du ganz viele Dinge für die Dekoration bekommst: hübsche Kerzen, kleine Figuren, Blümchen – lauter Sachen, die das Haus schöner machen sollen. Für manche ist das liebevolle Dekoration, für andere unnötiger Schnickschnack.
Vielleicht kaufst du ein neues Handy. Du willst nur telefonieren, aber das Handy kann noch sooo viele andere Dinge. Dann sagst du: „Das neue Handy hat so viel Schnickschnack – ich will einfach nur telefonieren.“
Schnickschnack kann auch mal positiv gemeint sein: „Mein neues Handy hat jeden Schnickschnack, den man sich wünschen kann.“
Und: Schnickschnack kann man auch reden – dann meint man unnötige oder belanglose Geschichten. Wenn du sagst: „Er hat mir jede Menge Schnickschnack erzählt“, dann war alles, was er gesagt hat, unwichtig – und wahrscheinlich hast du die Details schon vergessen.
8. das Hickhack
Hickhack beschreibt ein ständiges Hin und Her, oft verbunden mit unnützen Diskussionen, Streit oder Meinungsverschiedenheiten. Das ist wie zwei Hühner oder Hähne, die sich streiten und ständig mit dem Schnabel aufeinander einhacken.
Meist geht es um Situationen, in denen keine klare Entscheidung getroffen wird.
Beispiele:
„Es gab ein ewiges Hickhack in der Familie, weil jeder etwas anderes wollte.“
„Nach dem Hickhack zwischen den Kollegen hat der Chef eine klare Regelung gefunden.“
➡️ Hickhack passt immer, wenn es nervige Diskussionen oder Verzögerungen gab.
9. das Pillepalle
„Pillepalle“ beschreibt etwas sehr Unwichtiges oder Banales. Du benutzt es, wenn du ausdrücken möchtest: „Das ist doch keine große Sache!“
Beispiele:
„Mach doch kein Drama – das ist doch Pillepalle.“
Oder wenn etwas total einfach war: „Die Prüfung war Pillepalle – ich hatte alles schon im Kurs gemacht.“
➡️ Ein leicht ironisches Wort, wenn man etwas herunterspielen will.
10. das Zickzack
„Zickzack“ beschreibt eine Bewegung, die ständig die Richtung ändert – nach links, dann nach rechts, dann wieder nach links. Auch Linien oder Wege können im Zickzack verlaufen.
Beispiele:
„Der Wanderweg führt im Zickzack den Berg hinauf.“
„Der Spieler lief im Zickzack über das Feld.“
Vielleicht kennst du auch die Zickzackschere – eine spezielle Schere, mit der man Stoffe oder Papier in einer gezackten Linie schneiden kann.
Und wenn deine Muttersprache Englisch ist, musst du aufpassen: Man sagt nicht sicksack, sondern Zickzack – das „Z“ wird wie „ts“ gesprochen.
➡️ Ein Wort, bei dem man die Bewegung schon beim Aussprechen hört.
11. das Brimborium
Brimborium – das klingt schon so wichtig.
Es steht für übertriebenen Aufwand – etwas, das gar nicht so wichtig ist, aber groß und offiziell gemacht wird.
Beispiel:
„Das ist doch einfach nur ein Meeting, auch wenn der Chef dabei ist. Warum macht ihr so ein Brimborium?“
➡️ Ein leicht spöttisches Wort für unnötige Förmlichkeit.
12. der Kladderadatsch
"Kladderardatsch"beschreibt einen plötzlichen Zusammenbruch, ein komplettes Durcheinander oder sogar einen Skandal. Oft benutzt man es, wenn etwas völlig schiefgeht oder auseinanderbricht.
Beispiele:
„Das Projekt endete in einem Kladderadatsch.“
„In unserem Verein haben sich alle gestritten. Der Vorstand ist zurückgetreten und viele Mitglieder sind ausgetreten – der totale Kladderadatsch!“
➡️ Kladderadatsch klingt so, als würde etwas mit einem lauten Knall oder Klirren zusammenfallen.
Fazit
Das waren 12 Wörter, die lustig klingen – und die du dir leicht merken kannst, weil sie wie Geräusche wirken.
Hier noch einmal alle auf einen Blick:
der oder das Halligalli
der oder das Rambazamba
das Kuddelmuddel
das Wirrwarr
das Tohuwabohu
der Schnickschnack
das Hickhack
das Pillepalle
der oder das Zickzack
das Brimborium
der Kladderadatsch
Achte darauf, wo du sie im Alltag hörst – in Gesprächen, Liedern oder Filmen. Wenn du sie kennst, verstehst du nicht nur mehr, sondern kannst selbst lebendiger sprechen.
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