Die 12 schönsten Traditionen für Weihnachten
In jedem Land gibt es Traditionen, die für alle Menschen besonders wichtig sind. In Deutschland sind das auf jeden Fall die Traditionen an Weihnachten.
Kennst du sie alle?
1. Der Adventskalender
Jeden Tag bringt uns der Adventskalender ein Stück näher an das Weihnachtsfest.
Wir wissen nicht, wann er genau erfunden wurde. Aber ungefähr um das Jahr 1840 gab es die ersten einfachen Adventskalender:
24 Kreidestriche wurden an die Wand, an eine Schranktür oder an einen Türrahmen gemalt. Jeden Tag durften die Kinder einen Strich wegwischen. So konnten sie sehen, wie die Zeit bis Weihnachten immer kürzer wurde.
Den ersten Adventskalender mit Türchen hat der Verleger Gerhard Lang aus München erfunden. 1902 druckte er die ersten Exemplare.
Heute freuen sich die meisten Kinder (und viele Erwachsene) vor allem über Schokolade, aber auch über Spielzeug und viele andere schöne Dinge.
2. Der Weihnachtsmarkt
Eine Weihnachtszeit ohne Weihnachtsmarkt? Das ist undenkbar.
Den ersten bekannten Weihnachtsmarkt in Deutschland gab es schon 1310 in München. Damals hieß er Nikolausmarkt.
Auf dem Weihnachtsmarkt kannst du ganz besondere Geschenke finden, wie zum Beispiel Kunsthandwerk zur Weihnachtsdekoration und besondere Lebensmittel: Gebrannte Mandeln, Lebkuchen, Glühwein und vieles mehr.
In kleineren Orten trifft man auf dem Weihnachtsmarkt Nachbarn, Freunde und Bekannte und wünscht sich „frohe Weihnachten“. Hier verabredet man sich mit Freunden, um mit ihnen Glühwein zu trinken.
Oder man genießt einfach die Weihnachtsatmosphäre: Der Weihnachtsmarkt macht die Zeit vor Weihnachten einfach viel schöner.
3. Der Nikolaus
Der Nikolaus wird von den Kindern sehnsüchtig erwartet.
Er kommt in der Nacht auf den 6. Dezember und auch ‚persönlich‘ in den Kindergarten und in viele Familien.
Natürlich haben die Kinder auch ein bisschen Angst vor ihm – schließlich hat der Nikolaus ein goldenes Buch, in dem alles steht, was die Kinder gut machen … oder nicht so gut. Räumen sie vielleicht ihr Zimmer nicht auf? Oder machen sie die Hausaufgaben nicht immer? Der Nikolaus weiß es! Und natürlich bekommen nur die braven Kinder etwas von ihm geschenkt: die traditionellen Äpfel, Nüsse und Mandarinen, und vor allem ganz viel Schokolade!
4. Der Adventskranz
Den Adventskranz hat der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern 1839 erfunden. Er hatte die Idee, dass man die Tage bis Weihnachten mit brennenden Kerzen zählen kann.
Heute hat der Adventskranz vier Kerzen, die an den Adventssonntagen, also den vier Sonntagen vor Weihnachten, angezündet werden: Am ersten Advent brennt eine Kerze, am zweiten zwei, am dritten drei und am vierten dann endlich alle vier.
5. Advent feiern
An den vier Sonntagen vor Weihnachten feiern viele Familien in Deutschland Advent.
Die Familie trifft sich am Nachmittag, wenn es dunkel wird. Man sitzt gemütlich um den Adventskranz, isst Plätzchen, singt Weihnachtslieder und freut sich auf Weihnachten.
6. Weihnachtslieder
Jedes Jahr gibt es schöne neue Weihnachtslieder und oft werden auch Klassiker daraus, die dann einfach zu Weihnachten gehören, wie ‚Last Christmas‘.
Aber es gibt auch die traditionellen Weihnachtslieder, die in Deutschland jeder kennt und mitsingen kann. Oft sind sie ernster und ‚besinnlicher‘.
Das passt zu der Stimmung, die viele Menschen in Deutschland an Weihnachten haben.
Beliebte traditionelle Weihnachtslieder in Deutschland sind:
Alle Jahre wieder
Fröhliche Weihnacht überall
Schneeflöckchen, Weißröckchen
Stille Nacht, heilige Nacht
O Tannenbaum
O du fröhliche
Morgen kommt der Weihnachtsmann
Morgen Kinder wird’s was geben
Kling Glöckchen klingelingeling
Süßer die Glocken nie klingen
7. Weihnachtsplätzchen
Kurz vor dem Ersten Advent beginnt in Deutschland das große Backen: In fast jeder Familie werden verschiedene traditionelle Plätzchen gebacken. Plätzchen – das sind Kekse, die man zu Weihnachten isst.
Zu den beliebtesten Plätzchen gehören Lebkuchen in allen Formen, Größen und Varianten (mit/ ohne Schokolade, oder Zuckerguss, weich oder hart, …) und natürlich auch Vanillekipferl, Nussmakronen, Spekulatius und viele andere.
Bei den Kindern sind besonders die Plätzchen zum Ausstechen und Verzieren beliebt.
8. Weihnachtskarten
Ungefähr 100 Millionen Briefe und Karten werden an Weihnachten in Deutschland verschickt.
Viele Familien lassen jedes Jahr Karten mit Fotos von ihren Kindern oder von der ganzen Familie drucken und verschicken sie an Verwandte und Freunde. So bleibt man auch mit denen in Kontakt, die weiter weg wohnen und erlebt, wie aus den kleinen Babys große Kinder und dann junge Erwachsene werden.
9. Der Weihnachtsstern
Der Weihnachtsstern ist in der Adventszeit als Dekoration oder als Geschenk sehr beliebt.
Allein in Deutschland werden jedes Jahr 32 Millionen von diesen Pflanzen verkauft!
Sie wachsen eigentlich in Afrika, Australien und Asien – und in Deutschland gibt es sie seit ca. 1950.
10. Der Tannenbaum
Der erste Tannenbaum, von dem wir ganz sicher wissen, wurde 1597 in Bremen aufgestellt. Heute können wir uns Weihnachten ohne einen Weihnachtsbaum kaum vorstellen.
In Deutschland werden normalerweise frische Bäume aufgestellt.
In der Regel passiert das zwischen dem 4. Advent und Heiligabend.
Wie lange der Baum dann stehen bleibt, ist unterschiedlich. Bei den meisten Familien bleibt der Weihnachtsbaum bis zum Dreikönigstag am 6. Januar stehen.
Oft brennen am Weihnachtsbaum echte Kerzen. Das ist natürlich viel schöner und stimmungsvoller als elektrisches Licht.
Und vermutlich gehört deswegen bei vielen Familien auch ein gefüllter Wassereimer oder ein Feuerlöscher in der Ecke zu den weniger bekannten Weihnachtstraditionen.
11. Geschenke
Natürlich gehören auch die Geschenke zu Weihnachten!
Im Jahr 2022 hat jeder Deutsche im Durchschnitt 520 € für Geschenke ausgegeben.
Besonders häufig werden Geld oder Gutscheine verschenkt – fast die Hälfte der Deutschen hat das 2022 gemacht. Aber sie verschenken auch sehr gerne klassische Geschenke wie Bücher und natürlich Spielzeug für die Kinder.
12. Der Weihnachtmann und das Christkind
Wer bringt die Geschenke bringt an Weihnachten - der Weihnachtsmann oder das Christkind? Bei vielen Familien, vor allem in Norddeutschland, kommt der Weihnachtsmann. Im Süden, vor allem in Bayern kommt das Christkind.
Ganz egal, wer von den beiden kommt – sie kommen am Heiligabend, also am 24. 12.
Nach einem eher hektischen Vormittag wird es am Nachmittag oder spätestens am Abend bei deutschen Familien ruhig und feierlich. Nachdem der Weihnachtsmann oder das Christkind da waren, gibt es die Bescherung: Dann liegen die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum und dürfen geöffnet werden.
Wortschatz
die Kreide - chalk
der Strich - line
Türrahmen - door frame
wegwischen - to wipe away
Türchen - kleine Tür - little door
Kunsthandwerk - handicraft
der/die Bekannte - acquaintance
genießen - to enjoy
sehnsüchtig - longingly
schließlich - after all
Plätzchen - Christmas cookies
ernster - more serious
besinnlicher - more contemplative
Lies mehr über die Steigerung von Adjektiven (gut, besser, am besten) >>> brav - good, well-behaved
Zuckerguss - icing Plätzchen ausstechen - to cut out cookies
verschicken - to send
Verwandte - Relatives
Weihnachtsstern - (lit.: Christmas star) Poinsettia
aufstellen - to put up
kaum - hardly
sich etwas vorstellen - to imagine sth
in der Regel - usually
stimmungsvoll - atmospheric
vermutlich - probably
der Wassereimer - a bucket full of water
der Feuerlöscher - fire extinguisher
feierlich - festive
Es ist faszinierend, wie Traditionen Menschen zusammenbringen und eine tiefgreifende Bedeutung für sie haben können. In Deutschland sind die Weihnachtstraditionen zweifellos von großer Bedeutung und prägen die festliche Atmosphäre dieser besonderen Zeit des Jahres. Von Adventskränzen und Weihnachtsmärkten bis hin zu festlichen Speisen und Familientraditionen - die Bräuche rund um Weihnachten schaffen eine Atmosphäre der Gemeinschaft und des Zusammenhalts. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes und tragen dazu bei, die einzigartige Identität Deutschlands zu bewahren und zu feiern.