14 deutsche Verben, die du leicht verwechseln kannst – und wie du sie dir endlich merkst
- Charlotte
- vor 8 Stunden
- 4 Min. Lesezeit
📄 Gratis für dich: Liste - starke und unregelmäßige Verben im Deutschen (PDF) – damit du die Formen nie wieder vergisst.
Warum diese Verben so verwirrend sind
Manche deutschen Wörter sind einfach ein Geschenk für Sprachlerner.
„Hallo“ klingt in vielen Sprachen fast gleich: hello, allo, ola – und „Information“ versteht man von Buenos Aires bis Berlin.
Diese Ähnlichkeiten machen es leicht, sich zu verständigen.
Aber dann gibt es die anderen Wörter – solche, die ähnlich klingen oder aussehen, aber etwas völlig anderes bedeuten.
Das sind oft die Wörter, bei denen selbst fortgeschrittene Lerner ins Stolpern geraten.
Heute geht es um genau solche Fälle: 14 leicht zu verwechselnde deutsche Verben.
Ich erkläre dir den Unterschied, gebe dir viele Beispiele aus dem Alltag und verrate dir Merktipps, damit du die Wörter sicher und flüssig verwenden kannst.
Hier kannst du die passende Episode im Uplevel Your German Podcast anhören:
1. danken – denken
danken bedeutet, jemandem seine Dankbarkeit auszudrücken.
Perfektform: gedankt
denken bedeutet, Gedanken zu haben oder sich etwas vorzustellen.
Perfektform: gedacht
Beispiel:
Deine Kollegin stellt dir mittags ein Stück Kuchen auf den Schreibtisch. Du freust dich, isst ihn – aber siehst sie an diesem Tag nicht mehr. Danach fährst du in den Urlaub. Zwei Wochen später fällt dir plötzlich ein: Oh, ich habe Tina noch gar nicht für den Kuchen gedankt!
Und warum nicht? – Weil du einfach nicht daran gedacht hast!
Gedacht ist die Perfektform von denken.
💡 Merktipp: Wiederhole den Satz „Das habe ich mir schon gedacht!“ mehrmals. So prägst du dir die Perfektform von denken ein.
👉 Alle Perfektformen findest du in meiner Liste starker und unregelmäßiger Verben >>>
2. niesen – genießen
niesen = die Luft kräftig durch Nase und Mund ausstoßen ("Hatschi!").
Perfektform: geniest
genießen = Freude an etwas haben.
Perfektform: genossen
Beispiel:
Im Urlaub sitzt du am Strand und genießt den Sonnenuntergang. Es ist perfekt – bis du plötzlich erkältet bist und niesen musst.
Gestern hast du den Sonnenuntergang genossen – und vielleicht gleichzeitig mehrmals geniest.
💡 Merktipp: Viele Verben auf -ießen haben im Perfekt -ossen (schießen – geschossen, fließen – geflossen).
Niesen ist hier die Ausnahme.
3. finden – gründen – begründen
finden = etwas entdecken.
Perfektform: gefunden
gründen = etwas Neues ins Leben rufen.
Perfektform: gegründet
begründen = einen Grund angeben.
Perfektform: begründet
Beispiel:
Du suchst ein altes Kloster auf der Karte. Endlich entdeckst du es: Ich habe das Kloster gefunden!
Aber vor 500 Jahren hat jemand dieses Kloster gegründet.
Und wenn dich jemand fragt, warum gerade dort – dann kannst du es begründen.
4. studieren – lernen
studieren = an einer Universität eingeschrieben sein oder etwas sehr genau betrachten.
lernen = sich Wissen aneignen, egal wo.
Beispiel:
Dein Sohn ist 15 Jahre alt. Wenn du sagst „Er studiert Mathe“, denken die Leute, er sei ein Genie an der Uni.
Tatsächlich lernt er nur für die nächste Mathearbeit in der Schule.
Studieren ist also eher für die Uni reserviert. Lernen tun wir alle – ob für den Führerschein, für einen Kochkurs oder für eine neue Sprache.
👉 Lies hier meine Tipps zum Deutschlernen, um noch effektiver zu lernen.

5. vermissen – verpassen
vermissen = sich wünschen, dass jemand oder etwas da ist.
verpassen = zu spät kommen oder eine Gelegenheit nicht nutzen.
Beispiel:
Du vermisst deinen Partner, wenn er nicht zu Hause ist.
Du verpasst deinen Partner, wenn ihr euch im Café treffen wolltet, du zu spät kommst – und er schon gegangen ist.
6. platzen – platzieren
platzen = plötzlich aufreißen oder explodieren.
Perfektform: geplatzt
platzieren = etwas gezielt an einen Ort setzen/ stellen/ legen.
Perfektform: platziert
Beispiel:
Der Kellner bringt euch zum Tisch: Er hat uns am Fenster platziert.
Aber wenn dein Luftballon zu viel Luft hat – dann platzt er. Ann sagst du: Er ist geplatzt.
7. erinnern – merken
sich erinnern = an etwas denken, das passiert ist.
sich etwas merken = bewusst im Gedächtnis behalten.
merken = etwas wahrnehmen.
Beispiel:
Du erinnerst dich an deinen ersten Schultag.
Du musst dir den Geburtstag deiner Freundin merken, damit du daran denkst.
Du merkst, dass dein Magen knurrt, weil du das Frühstück vergessen hast.
💡 Merke: Erst merkst du dir etwas – dann erinnerst du dich daran.
Alle 14 Verben im Überblick
danken – denken
niesen – genießen
finden – gründen – begründen
studieren – lernen
vermissen – verpassen
platzen – platzieren
erinnern – merken
Mini-Übung: Teste dich selbst
Setze das richtige Verb in der richtigen Form ein:
Ich habe mich gestern noch einmal an unseren Urlaub __________.
Oh nein – ich habe den Bus __________!
Wir haben den Sonnenuntergang am Meer sehr __________.
Ich habe dir für deine Hilfe noch gar nicht __________.
Vor 200 Jahren wurde die Stadt __________.
(Lösungen am Ende des Artikels.)
FAQ – Häufige Fragen zu diesen Verben
Wann sagt man „vermissen“ und wann „verpassen“?
„Vermissen“ beschreibt ein Gefühl – du wünschst dir, dass jemand oder etwas da ist.
„Verpassen“ bedeutet, dass du zu spät bist oder eine Gelegenheit nicht nutzt.
Was ist der Unterschied zwischen „merken“ und „sich merken“?
„Merken“ heißt bemerken, wahrnehmen.
„Sich merken“ bedeutet, etwas bewusst im Gedächtnis behalten.
Warum heißt es „Ich habe genossen“, aber „Ich habe geniest“?
Weil genießen dem Muster vieler starker Verben folgt (schießen – geschossen), während niesen ein regelmäßiges Verb ist.
Fazit: So merkst du dir die Unterschiede
Viele dieser Verben gehören zu den häufigsten Fehlerquellen für Deutschlernende.
Wenn du sie sicher beherrschst, wirkst du im Gespräch sofort flüssiger und natürlicher – und vermeidest Missverständnisse.
📄 Tipp: Lade dir meine Liste aller starken und unregelmäßigen Verben (PDF) herunter. So hast du alle wichtigen Formen immer griffbereit.
Lösungen der Mini-Übung:
erinnert
verpasst
genossen
gedankt
gegründet