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Vom Kindergarten direkt auf die Skipiste

Es ist wieder soweit! Es ist kalt, in den Bergen liegt Schnee und den passionierten Skifahrern kribbelt es in den Beinen: sie wollen unbedingt auf die Piste.


Vielleicht fährst auch Du gerne Ski – oder Du möchtest es zusammen mit der ganzen Familie lernen?


Falls du als Expat in München oder sonst irgendwo in der Nähe der Alpen wohnst, hast du großes Glück! Hier ist Skifahren ein Volkssport.




Während in ganz Deutschland 18% der Bevölkerung zumindest gelegentlich Ski fahren, sind es in Alpennähe wahrscheinlich eher so viele wie in Österreich (34%) und der Schweiz (35%).


Das liegt sicher auch daran, dass hier viele Kinder schon ab dem Kindergartenalter auf Skiern stehen. Es gibt hier auch eine große Auswahl an Skischulen, die Skikurse anbieten.



Wenn es um Skikurse für Kinder geht, hat man als Eltern viele Fragen – vor allem, wenn man selber nicht Ski fährt!


Deswegen versuche ich hier, ein paar Antworten auf diese Fragen zu geben.



Wo kann mein Kind Skifahren lernen?


Wenn Du in der Nähe eines Skigebiets wohnst, gibt es verschiedene Möglichkeiten:


Man fährt selber mit dem Kind in das Skigebiet.

  • Du bringst dein Kind direkt zum Skikurs und holt es später dort wieder ab.


Die Skischule holt das Kind ab.

  • In den Ferien oder am Wochenende bieten viele Skischulen einen Service zur Abholung der Kinder an: Die Skilehrer machen mit einem Reisebus eine Tour durch mehrere Gemeinden, holt die Schulkinder z.B. am Bahnhof ab und bringen sie nachmittags zurück.

  • Wenn die Kinder noch im Kindergarten sind, kann man sich als Gruppe anmelden – dann kommt der Reisebus zum Kindergarten, holt dort alle gemeinsam ab und bringt die Kinder am Nachmittag wieder dorthin.


Alle Optionen haben ihre Vorteile.

  • Wenn man die Kinder in das Skigebiet bringt, kann man auch den Tag dort verbringen. Man kann also selber einen Kurs machen oder einfach Ski fahren. Und natürlich kann man hier entscheiden, ob man lieber Einzel- oder Gruppenunterricht buchen möchte. Allerdings sind Gruppenkurse oft gerade für kleiner Kinder oft besser, weil die Motivation höher ist. Die Kinder lernen dann nicht nur vom Skilehrer sondern auch von anderen Kindern.


  • Wenn die Kinder mit dem Reisebus abgeholt werden, hat man als Eltern den Tag frei oder kann ganz normal arbeiten. Die Kinder finden durch das gemeinsame Erlebnis schnell neue Freunde – und ohne Eltern ist es vielleicht auch nicht so schlimm, wenn das Wetter nicht so gut ist oder wenn man mal hinfällt.


Ein Kind ist beim Skifahren hingefallen

Ab welchem Alter können Kinder Ski fahren?


Man sagt: Je früher die Kinder anfangen, desto besser.


Viele Kinder stehen schon mit drei oder vier Jahren das erste Mal auf Skiern. Motorisch und physisch ist das kein Problem. – und es ist faszinierend zu sehen, wie schnell sie sich and die Skier gewöhnen.


Natürlich sollten sie auch Lust dazu haben – wenn ein Kind keinen Schnee und keine Kälte mag, wird es wahrscheinlich auch das Skifahren nicht mögen.



Wie sieht der Skikurs für Kindergartenkinder aus?


Fast jede Skischule bietet auch Kurse für kleine Kinder an. Sie werden auch liebevoll „Zwergerlkurse“ genannt, also Kurse für Zwerge.


Der erste Skiunterricht findet normalerweise in der Nähe der Skischule auf einem eigenen, geschützten Gelände statt.


Kinder lernen Skifahren

Dort starten viele Skischulen mit einem Zauberteppich. Das ist ein Förderband, mit dem die Kinder auf ihren Skiern stehen und nach oben „fahren“. So trainieren sie auch das Gleichgewicht auf Skiern.


Danach lernen sie das Gefühl für die Skier und das Gleiten in der Ebene kennen.


Später geht es auf leicht abfallendes Gelände, wo die Kinder spüren, wie die Ski bergab gleiten. Wenn das klappt, üben sie die ersten Kurven zu fahren und zu bremsen.


Dabei lernen sie auch, mit dem Tellerlift oder mit dem Schlepplift zu fahren.


Die wichtigsten neuen Wörter für die Kinder sind nun Pizza und Pommes – nicht, weil es das zum Essen gibt, sondern:


Pizza ist der Schneepflug – so bremsen Anfänger.

Man bewegt dabei die Spitzen der Ski aufeinander zu, so dass sie ein V machen – das sieht fast aus, wie ein Stück Pizza.


Pommes bedeutet, dass die Ski parallel sind – wie zwei Pommes auf dem Teller.





Muss ich das Niveau meines Kindes kennen?


In den Kursen werden die Kinder nach je nach Können eingeteilt – das geht ganz unkompliziert und meistens können die Kinder auch noch wechseln, wenn das Niveau nicht passt.



Was braucht ein Kind zum Skifahren?


Kleidung

  • Skianzug

  • Schlauchschal

  • Skistrümpfe

  • Skihandschuhe (und Ersatzhandschuhe)

  • Skiunterwäsche

Auch wichtig: Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor für das Gesicht.



Ausrüstung

  • Ski

  • Skischuhe

  • Helm

  • Skibrille

  • Skistöcke

  • Rückenprotektor

Tipp: man kann die Ausrüstung auch beim Skiverleih mieten.





Bei manchen Sporthändlern kann man vereinbaren, dass die Ausrüstung im nächsten Jahr gegen eine größere getauscht wird, wenn sie dann zu klein geworden ist. Die Ausrüstung ist dann nicht unbedingt neu, aber man kann viel Geld sparen.


Essen und Trinken

Verpflegung für den Bus (Getränk und etwas zu essen, z.B. Brot oder Brezel)


Manche Busfahrer verkaufen in den Pausen etwas Warmes, z.B. Würstchen.

Bei anderen Kursen können die Kinder in einer Skihütte etwas zum Essen bestellen.

Das sollte man vorher wissen, damit man den Kindern genug Geld oder aber genug zum Essen mitgeben kann.


Besonders beliebt sind auch kleine Snacks wie Schokoriegel für mehr Energie zwischendurch, die man einfach in die Taschen steckt.


Sonstiges

Die Kinder brauchen auch genügend Geld für die Liftkarte.




Wichtige Wörter:


Parallelschwung - mit parallelen Ski Kurven fahren – parallel swing

Schuss fahren


Schuss fahren – man geht in die Knie und fährt geradeaus, z.B. ins Ziel


In Kurven / Schwüngen fahren = skiing in curves



Die Farben der Skipisten


Die Skipisten sind im deutschsprachigen Raum bis runter nach Italien nach Farben eingeteilt.


Dabei gibt es keine ganz genauen Regeln, aber dieser Standard hat sich etabliert:



BLAUE PISTEN

Hier kannst du mit einem Gefälle von bis zu 25% rechnen.

Diese Strecken sind besonders gut für Anfänger, Kinder und Familien geeignet und ideal zum Üben der verschiedenen Techniken.


Die Abfahrt ist eher gemütlich und das Verletzungsrisiko nicht so hoch.


Achtung: In den USA ist das anders: dort bedeutet ein blaues Quadrat steilere Skipisten mit einem Gefälle bis zu 40%!



ROTE PISTEN

Rot bedeutet einen mittleren Schwierigkeitsgrad.


In den Alpen musst du mit einem Gefälle von bis zu 40 Prozent rechnen und die Pisten sind schmaler als die blauen.


Für Anfänger sind diese Pisten nicht geeignet. Erst, wenn man mehrfach sicher eine blaue Strecke gefahren ist, kannst man einer rote Piste ausprobieren.


SCHWARZE PISTEN

Schwarze Pisten sind die schwierigste Abfahrt und die größte Herausforderung.


Das Gefälle dieser Abfahrten beginnt ab 40%. Man muss also sehr gut Skifahren, um diese Pisten sicher herunterzukommen!


Schwarz gilt auch in den USA als besonders schwierig. Zwei schwarze Diamanten zeigen sogar extreme Bedingungen an.


SKIROUTEN

Skirouten sind als gelb oder orange als gestrichelte Linie im Pistenplan gekennzeichnet.

Eine Skiroute ist zwar markiert und gesichert, aber sie ist nicht durch Pistenraupen präpariert.


Für eine solche braucht man sehr viel Erfahrung, da es auch mal buckelig werden kann oder man sich plötzlich im Tiefschnee befindet


Die farblich markierten Pisten (blau, rot und schwarz) werden regelmäßig kontrolliert, präpariert und gegen Lawinen geschützt.


Hier gibt es auch am Abend noch eine Kontrolle, damit niemand verletzt auf der Piste liegen bleibt.

Auf den Skirouten gibt es diese Kontrollen nicht sehr regelmäßig.



 

Da ich selber nicht in Bayern aufgewachsen bin, fand ich diese Skikurse für den Kindergarten erst sehr merkwürdig:

Man gewöhnt die Kinder im Kindergarten erst langsam ein, damit sie die Erzieher kennenlernen … und dann setzt man sie problemlos in einen Skibus mit Skilehrern, die man nicht persönlich kennt.

Für meinen Mann, der aus dieser Gegend kommt, war es dagegen völlig normal.


Und es funktioniert tatsächlich super!


Inzwischen rasen meine beiden Großen zusammen mit meinem Mann die schwarzen Pisten herunter während die beiden Jüngeren sich auf ihre Skikurse am Wochenende freuen.


 


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Vokabeln


kribbeln - to tingle

in Alpennähe = in der Nähe der Alpen - near the Alps

es liegt daran, dass ... - it's because of ...

das Skigebiet - ski resort

der Reisebus - coach

sich anmelden - to register

den Tag verbringen - to spend the day

der Unterricht - lesson

der Einzelunterricht - individual lesson

der Gruppenunterricht - group lesson

allerdings - however

je früher, desto besser - the earlier, the better

der Ski, Plural: die Ski oder die Skier - ski

Zwergerl = bayerisch für "der kleine Zwerg / das Zwerglein - Vergleiche auch: '-chen und -lein machen die Nomen klein - das Diminutiv

"Zwerge" sagt man auch liebevoll zu kleinen Kindern ~ the little ones

das Gelände - area

der Zauberteppich - magic carpet

das Förderband - conveyor belt

abfallend - sloping

der Schneepflug - snow plough

das Niveau - level

die Ausrüstung - equipment

der Schlauchschal - neckwarmer

die Verpflegung - food

die Skihütte - ski hut

mit etwas rechnen - to expect

das Gefälle - slope

die Abfahrt - descent

das Verletzungsrisiko - risk of injury

die Pistenraupe - snow cat

buckelig - humped

der Tiefschnee - deep snow

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